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Das Gebäude hat seinen Namen von den Äbten des Benediktiner-Klosters Harsefeld. Dieses war einer der ältesten und bedeutendsten Zentren im Raum zwischen Niederelbe und Unterweser, Entstehungsort eines berühmten Geschichtswerkes und dem Papst direkt unterstellt. Die Oberen nahmen den Titel eines Erzabtes in Anspruch und traten mit bischöflichen Würden auf.

Im Jahre 1399 kaufte dann der Erzabt Gerlach Schulte das Grundstück beim Kirchhof St. Petri und baute wohl bald darauf ein Stadthaus. So konnten die Harsefelder am städtischen Leben teilnehmen und in Notzeiten den Schutz des gut befestigten Buxtehude in Anspruch nehmen. Aus dieser Zeit des Spätmittelalters ist der Keller mit den großen Findlingen und den Mauersteinen erhalten geblieben.

In das 16. Jahrhundert sind die dramatischen Ereignisse zu datieren, wo im Kloster "kein Hüsing" war, weil der mecklenburgische Ritter Pentz vor dem reichen Harsefeld erschien und das Kloster plünderte und verwüstete. Der amtierende Erzabt Arnold Bicker konnte sich 1545 mit Mühe in sein sicheres Stadthaus retten und musste sich dort länger als ein Jahr "mit großem beschwerlichen Unkosten ... wahrlich"  halten.

Das inzwischen baufällig gewordenen Gebäude wurde dann während der Amtszeit des Paridon Korf, 1618-1628, als giebelständiges Dielenhaus zweigeschossigen Aufbaus neu errichtet. Von diesem Erzabt als Bauherren zeugt ein geschmückter Balken im heutigen Erdgeschoss.

Nach der Säkularisation von 1648 ist das Gebäude wohl bald in Privathand übergegangen. Seit 1800 wurde es als Schankwirtschaft genutzt. Als dem Verfall nicht mehr gegenzusteuern war, übernahm es der Heimatverein und baute es 1975/1976 fast unverändert wieder auf.

Zur Bereicherung konnte eine Rokoko-Stuckdecke aus dem Hinterhaus Lange Strasse Nr. 39 eingefügt werden. Seither wird das Gebäude, welches seiner besonderen Bedeutung wegen grundlegend saniert worden ist, als Galerie und Teestube, Cafe und Gasthaus geführt.

Als solche hält das alte Abthaus seine Türen weit geöffnet für alle Gäste aus nah und fern!
Dr. Margarete Schindler

 

Historie des Abthauses

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